<3 <3 <3
Dieser Satz wurde mir um die Ohren gehauen, da war die wilde Schokolocke gerademal gefühlte 10 Tage bei uns eingezogen - immerhin hatte er da das stattliche Alter von 16 Wochen und ein paar zerquetschten...
Ja genau, es ging um eine Hundebegegnung und ich darf mich richtig glücklich schätzen, dass ich zumindest gefragt wurde, ob wir Kontakt wünschen. Ich hab an diesem Tag abgelehnt und das aus gutem Grund. Ersterer ist, denk ich für halbwegs empathisch veranlagte Menschen nachvollziehbar ;), zweiterer war dem Größenunterschied zwischen meinem Welpen und der ausgewachsenen Bracke geschuldet und der Grund, der für mich am meisten Gewicht hatte, ALLES an meinem Gepetto sagte mir, BITTE NICHT! Also haben wir´s gelassen.
Die Vorsicht anderen, fremden Hunden gegenüber hat sich sehr “lange” gehalten, bei meinem Herrn Zwerg. Er brauchte Abstand - so ca. 5-7 m war seine Wohlfühldistanz. Er brauchte auf keinen Fall eine fremde Hundenase an seinem Allerwertesten kleben, er konnte sein Gegenüber sehr gut auch aus der Ferne wahrnehmen und einordnen. ....ich weiß, für viele ein ewiges Rätsel ;)
Die Bemerkungen uns gegenüber hielten sich hartnäckig - Was? Er hat immer noch Angst??? Und zwar so hartnäckig, dass ich tatsächlich in Erwägung zog, an meinem Hund "herumzuschrauben"! An dieser Stelle, vielen Dank, Ulli, für deinen Beistand! <3
Langer Rede kurzer Sinn, der Herr Zwerg wird morgen genau 10 Monate, lebt seit knapp 6 Monaten bei uns und er hat´s nun doch “gelernt”. Keine Spur mehr von "Huch, da ist eine anderer Hund!!!" ???? Was er sich allerdings beibehalten hat, seine Vorsicht, nein, viel besser, seine Bedachtheit! ?? Da gibt´s kein kopfloses Hintstürmen oder Überrumpeln des Gegenübers. Zuerst wird geschaut. Und taxiert. Und erst dann kommt es zur Kontaktaufnahme. Überaus freundlich und manchmal wird´s auch temperamentvoll. Dem Alter eben entsprechend... und manchmal mag er halt nicht oder Kontakt ist von meiner Seite aus nicht möglich.
Also ihr Naseweis da draußen, hört bitte auf, andere Hundehalter mit euren Ratschlägen zu malträtieren (das kommt übrigens vom frz. maltraiter und bedeutet schlecht behandeln). Ihr wisst nichts über euer Gegenüber! Genießt einfach die Zeit mit euren Hunden und den Menschen, die euch über den Weg laufen! :)
Ich bin sehr stolz auf meine lebensfrohe, gewitzte, großartige, selbstsicher werdende und unglaublich höfliche Wildlocke <3
Und ihr Hundehalter, lasst euch nix einreden! Hört auf eure Hunde und auf euer Gefühl! Und ein bissl Verstand darf auch dabei sein! ;)
P.S.: Mein werter Herr Zwerg ist inzwischen 16 Monate und noch immer extrem höflich und bedacht bei Hundebegegnungen ;<3 ....wer hätte das gedacht ;)
P.P.S.: Noch ein Übrigens ;) Wer mehr über das Zusammenleben und Zusammenwachsen mit einem Welpen (oder auch einem erwachsenen Hund aus dem Tierschutz) erfahren möchte, dem sei das neueste Buch von Ulli Reichmann, "Auf kleinen, dicken Pfoten... Welpenwege zur Freundschaft" sehr ans Herz gelegt!!! <3
...in Kürze gibt´s hier eine Rezension!
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Inga (Dienstag, 09 Juli 2019 21:10)
Wie recht du hast! Deine Schokolocke ist wirklich der beste Beweis dafür, dass das Hinschauen, Hinhören und Hinfühlen der beste Weg ist, um einem Jungspund die Sicherheit zu vermitteln, die es für einen entspannten und selbstsicheren Umgang mit anderen Hunden braucht. Wenn die Hunde das selbst bestimmen können und dabei wahrgenommen und unterstützt werden, funktioniert's. Das Wichtigste ist und bleibt einfach: schau auf deinen Hund!
Sabine (Dienstag, 09 Juli 2019 21:11)
Dankeschön, Inga! <3
Sabine (W.) (Freitag, 14 Februar 2020 19:22)
Sehr sehr wahrer Text, liebe Sabine! Einfach mal "Einfach"!
Ich bin ja immer mehr der Überzeugung, dass unsere Hundekinder nicht WEGEN vielerlei Erziehungsversuche so großartig werden, sondern DENNOCH ... ;-)
Wie viel großartigererer würden sie werden können, wenn ihr Potential erkannt und in die richtigen Bahnen geleitet werden würde! <3 - Dazu gehört eben auch, eigene Erfahrungen machen zu dürfen, lernen zu dürfen und dabei liebevoll und mit Humor begleitet zu werden.